Wieder hat ein Stier das Glück, dank seiner Tapferkeit
das Leben eines Deckstieres in der heimischen Ganaderia führen zu können. Sein
Züchter, Daniel Ruiz, aus Alcaraz-Albacete feut sich, PESCADERO, schwarz, 530kg,
wieder mit nach Hause nehmen zu können. Pescadero wurde nur einmal im Tercio de
las varas geprüft. Gute Faena des Toreros aus der Extremadura, temple und mit
viel Emotion, führte dazu, diesem Toro das Leben zu schenken. Allerdings schien der Matador etwas verärgert zu sein, das man ihm nicht den Rabo zusprach. Ebenso gute Arbeit leistete El Juli, mit einem 6ookg Exemplar, Morisqueto, was überrascht, denn ein
Toro mit diesem Gewicht ist normalerweise nicht so beweglich. Die Besucher der
Plaza von Albacete dürften jedenfalls auf ihre Kosten gekommen sein, denn ein,
plus zwei Orejas für Perrera, zwei Trophäen für El Juli und ein Oreja für den
Rejoneador Pablo Hermosa de Mendoza waren das Ergebnis dieser Corrida.
In letzter Zeit gibt es viele Indultos in den Plazas in Spanien, was mich als Torista natürlich freut. Allerdings sehe ich es vom Standpunkt des Züchters, und als Aficionado als fragwürdig an.Grade die letzten Indultos wurden nicht wie normal, zweimal im Tercio de las varas geprüft, sondern nur einmal... Die Toreros schonten die Stiere, damit sie in der Faena mit Capa und Muleta mehr glänzen konnten. Denn ein Stier, der ordentlich
am Pferd geprüft würde, hat sich mitunter da schon verausgabt und gibt am Ende
ein trauriges Bild bei der Muletaarbeit ab, bleibt stehen, japst nach Luft. So einen Stier wird keiner indultieren wollen. Lässt man die Toros aber weniger hart arbeiten, sehen sie am Ende viel besser aus. Welchen Wert hat aber so ein “geschönter, geschonter” Stier für die Zucht? Für mich hat er keinen großen Wert. Für mich ist er kein Toro bravo, denn er hat nicht gezeigt das er Stärke und Ausdauer genug besitzt, einzig das er schön der Muleta folgen kann, hat er unter Beweis gestellt. In den achtziger Jahren wurden die Stiere oftmals dreimal vom Picador geprüft und die Besten hielten die anstrengen Faenas mit Paquirri und Co. bis zum Schluß durch, mit geschlossenem Maul, embisten mit Empuje, Fuerza und Corazon. Griffen an, mit Druck, Kraft und Herz. Heute sieht man oft
Stiere, die schon nach zwei Lanzenstößen, am Ende sind. Ausgepumpt, weil sie
nicht genug Luft in den Lungen haben und desillosioniert weil sie selbst merken,
das es ihnen an Kraft feht. Züchtet man mit diesen Exemplaren, bequem für die
Toreros, ist es mit der Bravura bald vorbei. Denn wie soll man mit einem solchen
Vatertier, Nachwuchs zu Stande bringen, der in den Prüfungen glänzt? Fragwürdige
Indultos. Trotzdem wünsche ich Pescador ein glückliches langes Leben und viele
gute Nachkommen, die es auf Grund seiner Genetik geben könnte...
Was sollte man über die Ganaderia Daniel Ruiz wissen?
Devisa: Gelb – Grün, gegründet 1914 mit Blutlinien der Veragua und Carreros und 1916 komplett umgestellt auf Santa Coloma und Albacerrada (ähnl. Zuchtlinie wie Victorino Martin u.A.). 1934 teilte Sanches de Coqilla die Finca durch vier, für seine Nachfahren und 1976 kaufte sie Danile Ruiz, der Kühe von Galache hinzufügte. 1986 stellet er die Zucht komplett um auf Jandilla – Domecq.