Francisco Rivera Ordonez, Spross der Dynastien Rivera-Ordonez, stand quasi seit seiner Geburt im Mittelpunkt des Interesses des breiten Publikums, nicht nur Taurinos kennen diesen Namen, auch Liebhaber der rosa Presse verfolgten seinen Werdegang. Am Samstag, in der traditionellen Corrida goyesca in Ronda, nahm der Sohn des großen „Paquirri“ und Carmen Ordonez, seinen Abschied von den Ruedos, die seine Welt sind, von Kindesbeinen an.
Großes Cartel vor vollen Rängen: Diego Ventura zu Pferde, El Fandi, Perrera, Sebastian Castella, Cayetano Rivera, Bruder des Hauptakteurs Fran Rivera. Um es vorweg zu nehmen, die Stiere waren an diesem Nachmittag nicht die Hauptdarsteller, es fehlte meist an ausreichender Kondition. Dafür konnten sich die Zuschauer, darunter eine TV Moderatorin, welche in ihrem Program oft gegen die Toros wettert, und Morante de la Puebla, entspannt mit dicker Zigarre im Tendido und andere Aficionados mit Rang und Namen, an einigen Höhepunkten erfreuen.
Mit einem Toro von Juan Pedro Domecq eröffnete Paquirri den Tarde für die Toreros ‘a pie'. Nach einer Ovation verlangte er den ‘Sobrero’ den er zum Abschluss der Corrida lidierte.
El Fandi spielte auch seine ganzen Karten aus, keine Frage, das er nicht umsonst ganz oben in der Rangliste steht. Oreja.
Interessant wie verwandelt sich nun Miguel Angel Perera gibt. Interessant in den Quites, sucht er nun die Aufmerksamkeit des Publikums und auch in der Muleta ist sein Stil schön anzusehen. Zwei Orejas.
Sebastian Castella kann auch Banderillas setzen. Dies habe ich noch nie bei ihm gesehen. Mir gefällt er in dieser Saison besonders gut mit der Muleta, derer er sich oft mit hinreißendem Temple bedient.Oreja
Um den Nachmittag zu etwas Besonderem zu machen, trug jeder Torero das seine bei.
Cayetano griff auch zu den ‘Palos’, ein sehr gutes Paar al Quiebro, an dem man sieht, das er das Risiko nicht scheut. Mir gefiel er mit der Capote, weniger mit der Muleta. Sein Toreo war nicht so schön anzusehen, wie das von Perera und Castella, da fehlte es etws an Ausdruck, aber sein Toro gab auch nicht viel mehr her.Zwei Orejas. (Seine Traje gefiel mir überhaupt nicht)
Hatte er schon in verschiedenen Tercios der Banderillas der Kollergen mitgewirkt, wollte er nun seinen Abschied von den Ruedos mit einer guten Faena krönen. Nicht einfach hatte er es, mit seinem Exemplar von der Ganaderia Jandilla. Am Ende sprach man ihm zwei Orejas zu, eines gebe ich für die wunderschöne Traje goyesca, die er an diesem wichtigen Nachmittag trug. Ein anderes für den Schrecken, verursacht durch eine heftige Voltereta, die böse hätte ausgehen können.
Ich bin froh das er sich nun verabschiedet hat, seine Kunst glänzte in der Vergangenheit, in dieser Saison hat nicht unbedingt für Beliebtheit bei den Aficionados gesorgt. So macht er endlich Platz für den Nachwuchs.
Natürlich wird man ihn gewiss noch bei Festejos sehen können, außerdem hält er als Empresario die Geschicke in der Plaza von Ronda in der Hand. So bleibt er weiterhin mit dem ‘Mundo taurino’ verbunden.
Das fast 20 Minuten lange Video von Cultoro.com, dokumentiert den letzten Tarde des Francisco Rivera Ordonez, ‘Paquirri’, dessen ‘Coleta’ dieses Mal ein enger Freund abschnitt. Das Design der Traje hat seine Frau entworfen, sie hat mir gut gefallen.