Es geht um die Zukunft der Toreros und der
Fiesta brava. Man müsse zusammen stehen, sagte er in Bezug auf die Zukunft der Toreros im Speziellen. Da gebe ich ihm vollkommen Recht. Aber ist das auch realisierbar? Allein die Gruppe der „glücklichen“ Toreros die als Apoderados
jene haben, die gleichzeitig auch Empresarios sind. Da hätten wir den ersten Gewissenskonflikt. Es ist zwar vieles gesetzlich und tariflich geregelt, aber
das Gemauschel hinter den Kulissen ist grandios. Die Gruppe der Toreros, die letztendlich alles machen, um überhaupt einen Platz auf dem Cartel zu bekommen ist ellenlang.
picken. Also nehmen sie zunächst die Figuras , welche sie managen, und platzieren sie in den Cartels ihrer Plazas. Allein dadurch sehen wir, die Aficionados, oft die gleichen Gesichter in bestimmten Arenen. Und dies nimmt der breiten Masse der anderen Toreros die Chance, einen Platz in den wichtigen
Cartels zu bekommen, es sei denn… Er hat einen listigen Apoderado und macht finanzielle Zugeständnisse. Und da hat man den zweiten Treffer gelandet, nämlich das wirklich tiefgreifende Interesse eines jeden Toreros , aufzutreten. Jeder von ihnen hat schließlich das Handwerk gelernt, um damit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Nur wenige üben diese Profession als Hobby aus und riskieren ihr Leben „just for fun“. Und so wird es immer Toreros geben, die „tunneln“, was bedeutet, das sie für viel weniger Geld auftreten, als ihnen zustünde, nur um überhaupt auf dem Cartel zu erscheinen. Haben sie nämlich keinen Kampf, können
sie nicht bekannt genug werden, um wirklich Geld zu verdienen. Dies alles erinnert mich an die unzähligen Pferde, die ich für „lau“ geritten habe, um überhaupt zu reiten zu können. Ich denke, die Parteien müssten alle an einen Tisch. Toreros, Novilleros und die Cuadrillas(Banderilleros, Mozos, Picadores), Empresarios, Ganaderos. Und vielleicht sogar die Aficionados, denn schließlich finanzieren wir das Ganze. Der Kuchen müsste gerechter aufgeteilt werden.
Toreros nur mit „Gefährlichen“ Encastes auftreten, weil man sie sonst nicht ins
Cartel aufnimmt. Die großen Empresarios könnten auch etwas mehr Verantwortung tragen und kleinen Plazas, sowie kleinen Ganaderias unter die Arme greifen und vor allem aufhören die Preise zu drücken, was Toreros und Ganaderias angeht. Aber ich will nicht nur den Empresarios den schwarzen Peter zuschieben, ich kenne viele die sich voll einbringen, ohne auf den eigenen Geldbeutel zu schielen. Da wäre es zum Beispiel eine tolle Sache, wenn ein Maestro, der für seinen Kampf viel Geld kassiert, zur Bedingung macht, das ein lokaler, wenig bekannter Kollege auftritt, dem er ein Fünftel seines Soldes abtritt. Aber das ist natürlich etwas utopisch… Auch das System der Auswahl der Stiere könnte eine Reform vertragen. Es wäre toll, wenn es festgeschrieben wäre, das in einer Corrida immer zwei verschiedene Encastes zu sehen wären. Nicht wie es heute zum Teil üblich ist, drei Ganaderias, die alle die gleichen Blutlinien führen. Also nicht alles Domecq sondern die andere Hälfte der 6toros6 wären Santa Colomas, oder andere. Und die Preise für den Eintritt… Hervorheben möchte ich aber auf alle Fälle die vielen Benefizcorridas, wo die Toreros und Novilleros oft völlig umsonst präsentieren, um eine gute Sache, wie Krebshilfen oder Bedürftige zu unterstützen. Oder auch Ganaderos, die ihre Produkte kostenlos zur Verfügung stellen. Und Empresarios, die bemüht sind, ihre Plazas für den guten Zweck zu füllen und obendrein oft die Gelegnheit nutzen, einem Unbekannten ins Cartel aufzunehmen. Obendrein sin die Eintrittspreise für solche Festejos meist sehr moderat und man hat Gelegenheit viele Toreros für erheblich weniger Geld zu sehen, so weit so gut für den Aficionado. Bleibt zu wünschen, das Finito de Cordoba seinen Aufruf nicht ins Leere gesannt hat und sich wenigstens die Toreros endlich an einen Tisch setzen, zum Wohle der Zukunft der Fiesta brava, des Toros, der Toreros und des Toreos. (Neues in den Threats :Historia, Toreros, Ganaderias)