Hier die Weihnachtsgeschichte für Aficionados, von einem, der auszog, um das Glück, "la suerte" zu suchen.
Im fernen Syrien, in der kleinen Stadt Alepo, saß ein Junge vor dem Fernseher. Anders als seine Spielkameraden, die auf den staubigen Straßen der Stadt spielten, saß Hazem Al Masri vor dem Fernseher. Im internationalen Sender der TVE zeigte man Corridas de Toros und Hazim war fasziniert von dem, was er sah. Erst später wurde dem Jungen bewusst,
das diese Magie, diese Menschen in ihren Lichteranzügen mit ihrem roten Tuch, real waren. Je öfter er diese Bilder sah, umso größer wurde sein Wunsch, einer der Ihren, ein Torero zu sein. Ein recht vermessener Traum, im fernen Syrien. Mit 18 Jahren konfrontierte er seine Eltern, ein Arzt und eine Lehrerin mit seinen Zukunftswünschen. Sie lachten ihn aus, nahmen ihn gar nicht ernst. Über den Kontakt eines Freundes, der Geschäfte in Valencia tätigte, realisierte Hazem die Reise nach Spanien. Für den jungen Mann hatte diese Reise nur einen Zweck, herauszufinden, was man tun muss um Torero zu werden und die Sprache zu lernen, um seinem Ziel näher zu kommen. Als er klar sah, welchen Weg er beschreiten musste, rief er seine Eltern in Syrien an. Seine Mutter setzte sich in das nächste Flugzeug, um ihren Sohn zur Umkehr zu bewegen. Hazem stellte eine Bedingung für seine Rückkehr - seine Mutter sollte ihn zuerst torerieren sehen... Nun, der Rest ist fast Geschichte, denn eine Mutter sah ihren Sohn, glücklich , vor den Hörnern der Stiere und hörte den Beifall, den die Zuschauer ihm zollten. Sie blieb ebenfalls in Valencia und besucht jede Novillada in der ihr Sohn zu sehen ist. Oft hat sie Angst, wenn die Stiere riesig erscheinen, aber sie spart auch nicht mit Kritik, wenn "El Sirio" ein Paar de Banderillas schlecht gesetzt hat. Ein anderer Teil seiner Familie ist in Syrien geblieben und oft ruft er an, um sich zu vergewissern, das sie am Leben sind. Denn in Syrien herrscht ein Krieg, der tagtäglich unschuldige Opfer fordert. Und so kommt "El Sirio" auf die Antitaurinos zusprechen, die sich hysterisch gebärden, angesichts des Todes eines Tieres, welches für nichts anderes gezüchtet wird, als für den Kampf in der Arena. Die gleichen Menschen krümmen keinen Finger, angesichts der tausende Tote und Verletzte in Syrien. Aber bleiben wir bei seiner Gechichte. Aus Syrien kommend, stellte er sich in der Toreroschule von Valencia, dem Direktor Joaquin Mompo, vor. Allerdings war er nun schon zu alt, um als Schüler aufgenommen zu werden. Das Höchstalter ist 18, er war nun schon 22. Mompo nahm ihn mit zu Jose Copete,"Copetillo", wo die Novilleros täglich trainierten. Sein erster Tag muss schlimm gewesen sein - Der Lehrer, Victor Manuel Blazquez, fragte nach der Zahl der Becerras, die er schon toreriert habe. Hazim wusste nicht einmal, was eine Becerra ist..., auch die Capote konnte mangels Sprachkenntnis nicht identifizieren. Zwei Jahre lang trainierte Hazim außerhalb der Schule, unterstützt von den beiden Professoren der Escuela taurina de Valencia. Aber irgendwie kam er nicht weiter, keine Tentaderos, keine Corridas. Der bittere Moment der Wahrheit kam. Blazquez teilte Hazim die traurige Realität mit. Kein Vorwärtskommen als Torero. Aber wenn er zu den Banderillas greifen wolle, könnte er ihn bei einem Novillero unterbringen. So wurde aus dem Toreroschüler aus Syrien, "El Sirio", ein Banderillero, Torero de plata. Schnell stellten sich erste Erfolge ein, Tentaderos, Novilladas. Im Frühjahr 2012 lernte ich in Sanlucar de Barrameda den Novillero Roman kennen, aus Valencia. An seiner Seite, der Banderillero "El Sirio", der Roman in seiner ersten Saison, 2012 als Novillero con Picadores, erfolgreich begleitete. Der Banderillero ist sehr symphatisch und er ist mit seinen Banderilas wirklich gut. 2013 begleitete "El Sirio" den Torero Jesus Chover. Für das kommende Jahr wünsche ich "Alex" - "El Sirio", Hazem Al Mazri, das er seinen Traum leben kann, einen Traum, der keine Grenzen kennt. (Foto razon)